Designhotel

Was ist ein Designhotel und warum sind sie im Trend?

In der Welt der Luxushotels begegnet uns der Begriff »Designhotel« sehr häufig. Aber was bedeutet »Designhotel« wirklich? Und was kannst du von einem Designhotel erwarten? Die grundlegende Definition: Ein Designhotel zeichnet sich durch sein Design aus. Egal, ob es sich um die Architektur, die Inneneinrichtung und/oder das Mobiliar handelt. Mit anderen Worten: Die Botschaft und der primäre Reiz eines Designhotels ist sein Aussehen. Es ist eine Augenweide und lässt dich »so cool« oder einfach »wow« denken. In diesem Artikel werden die wichtigsten Merkmale eines Designhotels erklärt, damit du weißt, was du erwarten kannst, wenn du einen Aufenthalt in einem solchen Hotel buchst. Hinweis für die Leser: Dieser Artikel definiert, was mit dem beschreibenden Begriff »Designhotel« gemeint ist. Er soll nicht über die Gastgewerbevereinigung Design Hotels™ berichten oder für sie werben, einen Zusammenschluss von Designhotels, wie sie hier beschrieben werden. 

1. Hochmodern

Die übliche Ästhetik eines Designhotels ist zeitgemäß und modern, innen wie außen: ein neues Hotel mit zeitgenössischer Einrichtung. Du kennst den Look: aufgeräumt, oft mit eklektischen Verweisen auf Einrichtungsstile des 20. Jahrhunderts wie Atomic, Mod oder Shaggy Seventies. Manchmal hat der moderne Look eines Design-Hotels einen ausgeprägten organischen Touch mit rohen, natürlichen Materialien. Manchmal spiegelt das Design auch die Umgebung wider, vor allem in Asien (wie im Keemala in Phuket, Thailand). In der Regel ist ein Designhotel ein neues Hotel mit entsprechender Inneneinrichtung. Beispiele: das berühmte Burj Al Arab in Dubai, wo jeder Gast eine Duplex-Suite mit einem iPad aus 24-karätigem Gold bekommt. 

2. Unverwechselbar

Die Visitenkarte eines Designhotels ist sein einzigartiges, einmaliges Aussehen. Wenn der Look auch anderswo zu finden ist, handelt es sich nicht um ein echtes Designhotel. (Wenn das Hotel also zu einer Marke gehört, deren Corporate Design, so schick es auch sein mag, das Hotel fast identisch mit anderen Häusern der Marke macht: Es ist kein Designhotel). Das bedeutet aber nicht, dass ein Designhotel nicht Teil einer Marke sein kann. Einige Luxushotelmarken bestehen aus Boutiquehotels, die alle einzigartig im Design sind. Ein Beispiel: Die Amanresorts mit Sitz in Singapur, alle exquisit, alle anders. Ein anderes Beispiel: Six Senses Resorts.

3 Setzt ein Stil-Statement

Ein auffälliges Äußeres oder Interieur reicht nicht aus, um als Designhotel zu gelten. Ein Luxushotel in einem glamourösen Turm, aber mit Standard-Lobby und -Zimmern in Hellbraun und Silber: kein Designhotel. Oder ein Hotel mit teuer und trendig renovierten Zimmern, dessen Gebäude aber ein veraltetes gewöhnliches Monstrum ist: kein Designhotel. Ein echtes Designhotel vermittelt sowohl innen als auch außen einen hohen Stil: Du musst beides haben. Beispiele für Designhotels mit Innenleben: Radisson Blu Hotel Aqua Chicago, ein Wolkenkratzer, der zu tanzen scheint und bei seiner Eröffnung 2011 sofort zum Wahrzeichen wurde; innen vermittelt er Chicagoer Steampunk-Chic. Das St. Regis Mexico City: Sein bemerkenswerter Turm wurde von dem argentinischen Architekten César Pelli entworfen, die ultra-schicke Inneneinrichtung stammt von dem Team Yabu Pushelberg aus Toronto.

4. Top-Architekten

Ein Designhotel ist manchmal die persönliche Vision eines »Stararchitekten« oder berühmten Innenarchitekten. Das Hotel ist ein unverwechselbarer Ausdruck seines oder ihres Stils. Einige Beispiele: Das Morpheus Hotel in Macau, das überschwängliche Werk der verstorbenen Zaha Hadid (siehe oben); das Ayre Hotel Oviedo in Asturien, Spanien, von Santiago Calatrava, der auch den schillernden Oculus-Bahnhof auf dem Gelände des World Trade Centers entworfen hat; und das Park Hyatt Tokyo (bekannt durch Lost in Translation) von Pritzker-Preisträger Kenzo Tange. Manchmal ist das Design-Hotelprojekt das Werk eines Designers, der für die Inneneinrichtung von Hotels gefragt ist und dessen flexibler Stil sich dem Projekt anpasst. Beispiel: David Rockwell und seine unterschiedlichen Entwürfe für Hotels wie The Cosmopolitan of Las Vegas und Andaz Wailea Maui; Yabu Pushelberg für Las Alcobas. Manchmal wurde die Stil-DNA eines Designhotels nicht von einem Architekten, sondern von einem visionären Innenarchitekten geerbt. Beispiel: Der glamouröse, moderne »Hollywood Regency«-Stil der Viceroy Hotels and Resorts, ein Werk der Designerin Kelly Wearstler.

5. Es muss nicht unbedingt ein Luxushotel sein

Bei Luxushotels geht es um Eleganz, Komfort und ansprechendes Design. Dennoch versuchen nur wenige Luxushotels, vor allem solche mit einer starken Markenidentität, ein starkes, einzigartiges Design-Statement abzugeben. (Erfahre mehr darüber, was ein Luxushotel ausmacht – eine gängige Phrase, aber eine nicht so gängige Leistung!) Auf der anderen Seite gibt es viele Designhotels, die zwar wenig Komfort bieten, dafür aber ein durchschlagendes Design-Statement abgeben. Einige Beispiele: robuste Öko-Resorts, Baumhäuser, Höhlen, Iglus, Zelte mit geodätischen Kuppeln, Hotels in ehemaligen Klöstern, Ace Hotels, die an Heilsarmee-Zimmer erinnern sollen, und das schwedische Treehotel über dem Polarkreis mit Unterkünften wie in einem UFO und einem verspiegelten Würfel.

6. Stil-Ikonen aus einer anderen Ära

Einige Designhotels sind nicht neu. Das sind Hotels, die in vergangenen Jahrhunderten gebaut und stilvoll modernisiert wurden. Sehr oft wurde diese Unterart von Designhotels ursprünglich im 20. Jahrhundert gebaut, entweder im Art Deco oder in der »Midcentury Modern«-Ära. Beispiele: Fairmont Peace Hotel in Shanghai: ein Art-Déco-Schmuckstück am Bund mit einer verführerischen Inneneinrichtung aus den 1920er Jahren. La Concha Resort in San Juan, Puerto Rico, ein Juwel aus dem Jahr 1959. The Funky Fifties Parker Palm Springs, ebenfalls 1959 auf dem Höhepunkt des »Atomic Design« als erstes Holiday Inn erbaut, war damals ein Anwesen, das Gene Autry und später Merv Griffin gehörte: Es wurde vom Keramiker und Designer Jonathan Adler renoviert und ist jetzt ein Designhotel. The Langham, Chicago, ein High-Design-Hotel in einer Ikone der Chicagoer Moderne: ein Turm von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1973. Einige Designhotels befinden sich in Gebäuden aus den 1800er Jahren oder früher. Der Kontrast zwischen historischer Bausubstanz und modernstem Stil ist aufregend. Einige Beispiele: MGallery Lagare Hotel Venezia: Auf der Glasmacherinsel Murano teilt es sich die Wände mit einem massiven Brennofen, der in der Renaissance und im Barock genutzt wurde. Das Dolder Grand in Zürich, Schweiz, wurde in den 1880er Jahren erbaut und von Sir Norman Foster mit einem futuristischen neuen Flügel modernisiert. Das Andaz Liverpool Street Hotel in London: Es ist in einem anmutigen Bankgebäude aus dem späten 18. Jahrhundert untergebracht und verfügt über prächtige Restaurants. Ähnlich das Corinthia Hotel London: ein viktorianisches Juwel, das als modernes Hotel wiedergeboren wurde, in dem Beyoncé und Jay-Z wohnen.

7. Modedesigner

Heutzutage betonen mehrere Hotelmarken den Designaspekt ihrer Häuser mit dieser Tatsache: Sie sind Hotels, die Modedesignern gehören (und manchmal auch Clubs und Restaurants). Die Liste wird immer länger. Armani Hotel in Mailand und das Burj Khalifa in Dubai, das höchste Gebäude der Welt. Bulgari Hotels in Mailand, London, Bali, China und Dubai. Nobu Hotel, im Caesars Palace in Las Vegas und in Miami Beach. Palazzo Versace in Australien und Dubai. Buddha-Bar Hotels, eine Nachtclubmarke, in Paris, Budapest, Eriwan (Armenien) und in Prag. Eine Erweiterung des Trends zu Hotels mit Designermarken sind individuelle Hotelzimmer, die von Modedesignern »kuratiert« (gestaltet) werden. Ein paar Designer-Suiten gibt es schon: Diane von Furstenberg für das Claridgeʼs in London; Karl Lagerfeld für das Schlosshotel im Grunewald in Berlin; die Designer-Suiten von Dior, Tiffany und Bentley im St. Regis New York; Betsey Johnsons »Eloise«-Suite im Plaza Hotel New York; die Schiaparelli-Suite im The May Fair Hotel in London, die in dem für die Modeschöpferin aus der Mitte des Jahrhunderts typischen »schockierenden Pink« gehalten ist.

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